Auch Antihormone haben ihre Nebenwirkung Die Antihormontherapie ist im Vergleich zur Chemotherapie verhältnismäßig nebenwirkungsarm. Dennoch treten auch bei dieser Therapieform verschiedene Nebenwirkungen auf. Für prämenopausale Frauen führt der Entzug der Östrogene dazu, dass sie quasi schlagartig von „heute auf morgen“ in die Wechseljahre katapultiert und mit den dafür typischen Erscheinungen konfrontiert werden: Ausbleiben der Regel, Hitzewallungen, Schwitzen, trockene Schleimhäute, vereinzelt auch Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Gewichtszunahme. Auch die Sexualität kann eingeschränkt sein, der mögliche Verlust an der Freude am Sexualleben (Lipidoverlust) kann sich belastend auf die Partnerschaft auswirken. Kinderwunsch? Die Antihormontherapie geht in der Regel über mehrere Jahre, in denen Ihre Fruchtbarkeit, wie bei allen anderen Frauen auch, natürlicherweise abnehmen kann. Nach Abschluss der Antihormontherapie könnte deshalb eine Schwangerschaft schwieriger werden. Aber es gibt auch Möglichkeiten Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft nach Abschluss der Therapie zu verbessern. Dazu sollten Sie vor Beginn der Antihormontherapie tätig werden. Lesen Sie dazu unseren Artikel "Kinderwunsch und Brustkrebs" Tamoxifen Ist seit Jahrzehnten bekannt und bei Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausal) gut verträglich. Allerdings kann es bei der Behandlung mit Tamoxifen zu Blutgerinnungsstörungen (Thrombosen) und Wucherungen an der Gebärmutterschleimhaut (Schleimhautpolypen) kommen. Wenn Sie mit Tamoxifen behandelt werden, sollten Sie daher zweimal jährlich bei Ihrem Frauenarzt eine vaginale Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung der Dicke der Gebärmutter- schleimhaut machen lassen und sich bei irregulären Blutungen sofort an ihn wenden. Aromatasehemmer Sie werden bei postmenopausalen Patientinnen eingesetzt und können Muskel- und Gelenkbeschwerden auslösen, sowie den Fettstoffwechsel beeinträchtigen, was zu einer Gewichtszunahme führen kann. Durch den Östrogenentzug wird der Abbau von Knochensubstanz gefördert und damit ein erhöhtes Osteoporoserisiko (Knochenschwund) begünstigt. Zur Vorbeugung und Behandlung einer Osteoporose eignet sich neben Bewegung und kalziumreicher Ernährung eine Nahrungsergänzung durch Kalzium und Vitamin D und die Gabe eines Bisphosphonats alle vier bis sechs Monate. Information zu Bisphosphonaten: Diese Medikamente lagern sich gezielt an die Knochensubstanz an und hemmen deren krankhaften Abbau. Es gibt zudem Hinweise, dass die Gabe eines Bisphosphonats nach der Erstbehandlung von Brustkrebs das Risiko des Auftretens von Knochen-metastasen verringern kann, allerdings nur bei Frauen, die ihre Wechseljahre bereits hinter sich haben. Gegen die bei Aromatasehemmer häufig auftretenden Gelenkschmerzen kann Akupunktur nachweislich helfen. Über entsprechende Studienergebnisse berichtet das Deutsche Ärzteblatt in seinem Artikel "Mammakarzinom: Akupunktur lindert Gelenkschmerzen durch Hormontherapie" GnRH-Analoga Aufgrund des erniedrigten Östrogenspiegels treten auch hier bei prämenopausalen Patientinnen die für die Wechseljahre typischen Symptome auf. Selten sind auch Unverträglichkeitsreaktionen, Blutdruckschwankungen und Veränderungen im Zuckerstoffwechsel möglich. Die Abnahme der Knochendichte kann bei längerer Einnahmedauer ebenfalls auftreten.