BrustkrebswissenBrustkrebs behandeln

Zielgerichtete Therapien für Patientinnen mit BRCA-Mutationen

Die nachstehenden Therapien kommen für Patientinnen in Frage, die eine BRCA-Mutation tragen. Dabei handelt es sich um einen pathogenen, also krankheitsverursachenden Gendefekt in den BRCA-Genen.  

PARP-Hemmer: DNA-Reparatur von Krebszellen stören

PARP (Poly-ADP-Ribose-Polymerase) ist ein Enzym das für die Reparatur von DNA-Schäden wichtig ist. Durch die Blockade von PARP, entstehen in der Tumorzelle so viele irreparable Schäden, dass sie abstirbt. 

PARP-Hemmer werden schon seit Jahren für die Behandlung von Eierstockkrebs eingesetzt. 2019 wurden sie auch für fortgeschrittene BRCA-Tumore zugelassen, weil diese Tumore ebenfalls die für Wirksamkeit dieser Therapie benötigten Zielstrukturen aufweisen. Wir haben hier also ein typisches Beispiel für die Verwendung eines Krebsmedikaments, das bereits für ein anderes Organ (nämlich Eierstock) zugelassen war, und jetzt auch für die Behandlung von bestimmten Mammakarzinomen verwendet wird. Alle PARP-Hemmer haben Wirkstoffnamen mit der Endung „-rib“.

PARP-Hemmer sind bei der Brustkrebstherapie von BRCA-Mutationsträgerinnen besonders wirksam. 

Medikamente:

Wirkstoffe:
- Olaparib
(Produktname Lynparza)
- Talazoparib (Produktname Talzenna)

  • Tablette
  • Zugelassen für Frauen mit einer BRCA-Mutation mit fortgeschrittenem HER2-negativem Mammakarzinom, das bereits vortherapiert wurde.
    Ganz neu (Okt. 2022): Erweiterung der Zulassung von Olaparib auf die Neo- /Adjuvanz.  
  • Wird vor allem als Erhaltungstherapie nach Chemotherapie gegeben