Placebo und Nocebo - zwei mächtige Gesellen

Erwartungshaltung und Therapieerfolg

Mit der Behandlung von Krebs sind viele Ängste, aber auch Hoffnungen verbunden. 

• Wird die Therapie gut anschlagen?
• Werden die unerwünschten Nebenwirkungen sehr belastend sein?
• Überwiegt der erwartete Nutzen der Behandlung den möglichen Schaden durch Nebenwirkungen?

Was Brustkrebspatientinnen (bei selber Ausgangslage) von Ihrer Therapie erwarten, kann sehr unterschiedlich sein. Die Erwartungshaltung, mit der man einer Therapie begegnet ist aber von großer Bedeutung. Sie hat nämlich Auswirkungen auf den Erfolg und die Verträglichkeit der jeweiligen Behandlung.

Das ist bereits seit langem bekannt und mittlerweile auch durch viele Studien bestätigt.

"Aber ihr sollt wissen, dass die Wirkung des Willens für die Arznei von großer Bedeutung ist." Paracelsus (1493 – 1541) 

Placebo- und Noceboeffekt

Placebo bedeutet "ich werde gefallen".

Ein Placebo-Effekt ist, kurz gesagt, eine positive Therapiewirkung, die allein durch die Erwartung an die Wirksamkeit einer Behandlung entsteht. So kann beispielsweise ein Medikament besonders gut wirken, weil die Patientin darauf vertraut. Selbst ein Scheinmedikament ohne jeden Wirkstoff kann zu einem Behandlungserfolg führen, nur weil die Patientin dies erwartet.  

Nocebo bedeutet "ich werde schaden".

Umgekehrt wirkt der Nocebo-Effekt. Wenn bestimmte Nebenwirkungen erwartet werden, treten diese auch häufiger und/oder heftiger auf.

Placebo nutzen, Nocebo vermeiden - wie geht das?

Tatsächlich gibt es mittlerweile sogar einen Forschungsverbund Treatment Expectation, der herausfinden möchte, welche Mechanismen genau beim Placebo- und Noceboeffekt in Psyche und Körper ablaufen und wie sich diese Erkenntnisse im Praxisalltag nutzen lassen.

Dort finden Sie unter der Rubrik "Erwartungen nutzen" auch Anregungen, was Sie selbst tun können, um Ihre Therapie diesbezüglich positiv zu beeinflussen.

Vorträge von unseren Diplompatientinnen-Kongressen (nur für Mitglieder freigeschaltet)

2023 "(No)-Plazebo: Unsere Erwartung beeinflusst die Wirkungsweise von Medikamenten" von Dr. med. Claudia Löffler