BrustkrebswissenLeben mit Brustkrebs

Mama hat Brustkrebs

Die Diagnose Brustkrebs zu erfahren, ist für jeden Menschen ein einschneidendes, angstbehaftetes Lebensereignis. Unabhängig von Alter, Herkunft und der persönlichen Geschichte. 

Mütter werden dabei zusätzlich mit der Sorge um ihre Kinder / ihre Familie belastet und fragen sich häufig:

  • Wie kommen die Kinder damit zurecht, dass ich jetzt so schwer erkrankt bin und mich vielleicht nicht mehr im gewohnten Umfang um sie kümmern kann?
  • Wer soll die Hausarbeit und Kinderbetreuung übernehmen, wenn ich das während der Therapie einfach nicht schaffe?
  • Wie kann ich meinen Kindern erklären, dass ich selbst aber auch ihr Vater oder die Oma und der Opa sich anders verhalten, nicht mehr so fröhlich sind wie sonst?
  • Werde ich meine Kinder aufwachsen sehen oder gehöre ich zu den wenigen Frauen, die diese Erkrankung nicht längerfristig überleben?
  • Was wird dann aus meinen Kindern, meiner Familie?

Unterstützung für Haushalt und Kinderbetreuung

Damit Sie sich auch als Mutter voll auf Ihre Genesung konzentrieren können, raten wir Ihnen sich frühzeitig Unterstützung zu suchen.

Vielleicht können Freunde oder Verwandte bei Hausarbeit und Kinderbetreuung helfen? Oft sind diese sogar froh, wenn Sie Ihnen auf diese Art und Weise etwas Gutes tun können. Oder Sie bemühen sich um eine professionelle Haushaltshilfe. Die Kosten hierfür übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die gesetzliche Krankenkasse. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in unserem Kapitel Haushaltshilfe

Achten Sie auch auf Ihre Seele! Wenn die Sorgen und Ängste zu groß werden, sollten Sie sich professionelle Hilfe bei einem Psychoonkologen holen.

Vielleicht wünschen Sie sich aber auch nur ein Gespräch mit anderen Betroffenen, möchten hören wie diese mit Ihrer Erkrankung zurecht gekommen sind, was geholfen hat und was eher nicht? Dann wäre vermutlich eine Selbsthilfegruppe etwas für Sie. Vielleicht ist eine unserer Regionalgruppen ganz in Ihrer Nähe. 

Wie sage ich es meinem Kind?

Kinder haben feine Antennen. Sie spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist und es ist kaum möglich ihnen eine Krebserkrankung der Mama zu verheimlichen. Versuchen Sie deshalb Ihrem Kind möglichst altersgerecht zu erklären, dass Sie an Brustkrebs erkrankt sind und was das jetzt bedeutet.

Es gibt wunderbare Bücher, die helfen können selbst mit kleinen Kindern die Situation zu besprechen. Unsere entsprechenden Büchertipps finden Sie hier.

Eine weitere sehr gute Möglichkeit mit Kindern über das Thema ins Gespräch zu kommen, bieten die Erklärvideos der Deutschen Krebshilfe. Gemeinsam die Videos anschauen und dann auf die verbleibenden Fragen der Kinder einzugehen ist sicher eine empfehlenswerte Vorgehensweise.

Jugendliche – wie umgehen mit dem „Gefühlssalat“?

Für Jugendliche kann der Umgang mit der neuen Situation noch schwieriger sein, als für kleine Kinder. Sie sind verunsichert und haben oft viele Fragen und Ängste, die sie sich nicht auszusprechen trauen. Sie wollen helfen und auch Verantwortung übernehmen. Oft glauben sie jetzt ganz stark sein zu müssen und können sich dabei überfordern.

Versuchen Sie den gefühlten Erwartungsdruck von den Jugendlichen zu nehmen. Sagen Sie Ihnen - so oft wie notwendig- dass es normal und in Ordnung ist, wenn auch sie Schwierigkeiten haben mit dieser neuen Situation zurechtzukommen und dass es spezielle Hilfsangebote für Kinder / Jugendliche krebskranker Eltern gibt.

Wenn Du Jugendlicher bist und Deine Mutter an Krebs erkrankt ist

Vergiss nicht: Es ist wichtig, dass Du Dir selbst erlaubst, trotz allem, auch Spass zu haben und Zeit mit Freunden zu verbringen. Das gibt Dir die Kraft, die Du jetzt einfach brauchst.

 

Ratgeber für Jugendliche

Foundation Cancer hat speziell für Jugendliche hierzu die
Broschüre „Mutter oder Vater hat Krebs“ herausgegeben.

Zum kostenlosen download (Rubrik Patientenbroschüre) geht es hier.

Vielleicht musst Du Deine erkrankte Mutter bei der Bewältigung alltäglicher Dinge unterstützen? Dann empfehlen wir Dir diese Seite.

Wichtig: Rede über etwaige Probleme und Sorgen mit Erwachsenen, denen Du vertrauen kannst.

Wenn Du mit keinem Erwachsenen aus Deinem Umfeld darüber sprechen möchtest, kannst Dich auch an das Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche wenden. Dort wird man Dir zuhören und raten, was Du tun kannst und wo Du weitere Unterstützung findest.
„Nummer gegen Kummer“: Telefon: 116 111 – anonym und kostenlos (Mo-Sa: 14-20 Uhr)

Weitere Informationen und Unterstützungsangebote

Unterstützung bieten beispielsweise

Vorträge von unseren Diplompatientinnen-Kongressen (nur für Mitglieder freigeschaltet)

2023 "Zeit ist das Kostbarste, was wir haben!" von Annette Rexrodt von Fircks