BrustkrebswissenBrustkrebs erkennen

Hormonrezeptoren

Rezeptoren sind Bindungsstellen auf oder in Zellen, über die Signale von außen in die Steuerungszentrale der Zelle vermittelt werden. Brustkrebszellen haben oft Rezeptoren für die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron. Das bedeutet, dass ihr Wachstum durch diese Hormone gefördert wird.

Etwa 70 – 80 Prozent aller Brustkrebspatientinnen haben einen hormonrezeptorpositiven Tumor, jedoch in unterschiedlich stark ausgeprägter Form. Der Nachweis der Menge an Hormonrezeptoren erfolgt üblicherweise durch Anfärbung des Gewebepräparates.

Zeigen mindestens 10% der Zellen eine Färbereaktion für Hormonrezeptoren, so gilt der Tumor als eindeutig hormonempfindlich bzw. hormonrezeptorpositiv. Doch auch ein Brustkrebs mit geringerem Anteil an Hormonrezeptor-positiven Zellen kann in gewisser Weise auf eine antihormonelle Therapie ansprechen (ab 1% der Tumorzellen).

Immune Reactive Score (IRS)

Statt als Prozentsatzes gefärbter Zellen kann das Testergebnis der Hormonrezeptorbestimmung auch als sogenannter Immune Reactive Score (IRS) angegeben werden.

Das ist ein Zahlenwert von 0 – 12. Nur ein IRS von 0 wird als hormonrezeptornegativ gewertet. Ein IRS von 1 stellt ein fragliches Ergebnis dar und sollte wiederholt werden, ab einem IRS von 2 geht man von einem hormonrezeptorpositiven Tumor aus.

In den Befunden werden die Rezeptoren abgekürzt mit

  • ER für Östrogenrezeptor (engl. Estrogene Receptor)
  • PR für Progesteronrezeptor

Gut zu wissen

Ist Ihr Tumor hormonrezeptor-positiv bedeutet das, dass das Tumorwachstum durch das jeweilige Hormon gefördert wird. Nur bei einem hormonrezeptor-positivem Tumor kann eine antihormonelle Therapie wirken! Es ist also gut, wenn Ihr Tumor hormonrezeptor-positiv ist, weil Ihnen dann mit der Antihormontherapie eine sehr wirksame zielgerichtete Therapie zur Verfügung steht.

Weitere Informationen

in unserem mamazone MAG

12 2022 "Wann gilt ein Tumor als hormonsensitiver Brustkrebs" auf Seite 20 ff.