BrustkrebswissenNachsorge, Reha & Finanzhilfen

Kur- und Anschlussbehandlung

Mit Brustkrebs in die Kur – ab in die Klinik oder ambulant von zu Hause?

Die sogenannte AHB (Anschlussheilbehandlung oder auch Anschlussrehabilitation genannt) nach Krebs wird vor Abschluss des Klinikaufenthaltes als erste Rehabilitationsmaßnahme eingeleitet. Im Regelfall wird die AHB beim Rentenversicherungsträger beantragt. Der Sozialdienst des Krankenhauses und Ihr behandelnder Arzt / Ärztin wird Sie bei der Beantragung unterstützen. Je nach Einzelfall können Sie zusätzlich zur AHB bis zu zwei onkologische Rehas (die Nach- und die Festigungskur) in Anspruch nehmen. Diese beiden weiteren onkologischen Rehas sind nur bis zum Ende von zwei Jahren nach Abschluss Ihrer Erstbehandlung möglich.

Vielleicht möchten Sie nicht direkt im Anschluss an Ihre Erstbehandlung auf Kur gehen, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt? Dann können Sie auch auf die AHB verzichten und stattdessen eine onkologische Nach- und ggf zusätzlich eine Festigungskur beantragen. 

Die onkologischen Rehamaßnahmen dauern in der Regel jeweils 3 Wochen und können bei entsprechender Indikation auch verlängert werden.

Leistungen der medizinischen Rehabilitation:

  • Arzneimitteltherapie
  • ärztliche und pflegerische Behandlung
  • Ergotherapie
  • Physiotherapie (gegen Beeinträchtigungen der Schulter-Arm-Beweglichkeit nach Brustoperationen)
  • Sporttherapie (Wiederherstellung von körperlicher Leistungsfähigkeit, Linderung des Erschöpfungs-Syndroms („Fatigue“) sowie psychosozialer Belastungen)
  • manuelle Lymphdrainage (Behandlung von Lymphödemen und stauungsbedingten Infektionen im Armbereich)
  • psychosoziale Angebote (Verbesserung der Lebensqualität, Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, Abbau von Angst und Depressionen)

Die Rehabilitationsmaßnahme kann stationär (Aufenthalt in einer Kurklinik), teilstationär oder ambulant (von zu Hause aus) durchgeführt werden. Für welche Variante Sie sich entscheiden, kann individuell von der familiären Situation, der eigenen Präferenz, möglicherweise laufenden Therapien und dem Angebot vor Ort abhängig sein.

Die ambulante Reha unterscheidet sich inhaltlich nicht von einer stationären Kur. Sie nehmen von morgens bis zum späten Nachmittag an den Behandlungen und Anwendungen teil und können anschließend wieder nach Hause gehen und dort auch die Nacht und das Wochenende verbringen.

Welche Möglichkeit passt zu mir?

  • Viele Frauen mit Brustkrebs haben zunächst Angst, mit ihren Leidensgenossinnen zusammenzutreffen. Überlegen Sie deshalb, ob es für Sie passt, in eine Krebsklinik auf Kur zu gehen. Vielleicht ist Ihnen die angenehme Atmosphäre in einer Kurklinik für Patienten mit verschiedenen Erkrankungen lieber. Die Spezialisierung in der Behandlung von Geist, Körper und Seele von Krebskranken ist jedoch dort am besten, wo ausschließlich Tumorpatienten auf Kur sind.
  • Manche Frauen wollen nach Abschluss ihrer Behandlung nichts mehr von ihrem Brustkrebs wissen. Und schon gar nicht vom Brustkrebs der anderen. Deshalb bevorzugen sie es, keine Kur zu machen, sondern mit ihrem Mann in Urlaub zu fahren. Auch das ist ein Weg.
  • Wenn Sie Kinder unter 12 Jahren oder ein behindertes Kind haben, das auf Hilfe angewiesen ist, können Sie für die Dauer Ihrer Kur eine Haushaltshilfe beantragen. Falls Sie Ihr Kind mitnehmen wollen oder anderweitig unterbringen möchten, können Sie auch diese Ausgaben bis zur Höhe der Kosten für eine Haushaltshilfe bei Ihrer Versicherungsanstalt geltend machen (Paragraph 54, Sozialgesetzbuch IX).

Rehamaßnahme/Schwerpunktkur für krebskranke Mütter und ihre Kinder

Rexrodt von Fircks Stiftung

Die Rexrodt von Fircks Stiftung setzt sich mit zwei Stiftungsprojekten dafür ein, an Krebs erkrankten Müttern und ihren Kindern Unterstützung für einen heilsamen Umgang miteinander zu geben.

„Gemeinsam gesund werden“ startete mit Unterstützung der Krankenkassen im Oktober 2006 in der Klinik Ostseedeich in Grömitz an der Ostsee. Im Rahmen eines dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthaltes können Mütter, die an Brustkrebs erkrankt sind, dort im Anschluss an ihre Ersttherapie gemeinsam mit ihren Kindern für drei Wochen mit Hilfe eines neuartigen Behandlungsprogramms unterstützt werden. Gestützt durch ein Team von Internisten, Gynäkoonkologen, Psychoonkologen, Physiotherapeuten, Sportmedizinern, Ernährungsexperten, Sozialpädagogen und erfahrenen Kindertherapeuten können Mütter und ihre Kinder gemeinsam gesunden.

Diese als Projekt laufende Rehamaßnahme wird von allen Angestellten-Krankenkassen, vielen Verbänden und einigen privaten Krankenversicherungen sowie der Rexrodt von Fircks Stiftung unterstützt.

Beratung und Unterstützung bei der Antragstellung finden Sie hier.

Mutter-Kind-Hilfswerk e.V.

Das Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. unterstützt bei der Beantragung von Mutter/Kind Kuren.

Die Schwerpunktkur „Zusammen stark werden“ seit Februar 2011 hat vor allem als Ziel, die psychosomatischen Folgen der Krebserkrankung zu erkennen, zu mildern und die Familie in einem ganzheitlichen Ansatz mit psychologischer Hilfe zu unterstützen.

mammaLIFE

Die neue Kur und Nachsorge für Frauen mit Brustkrebs: ganzheitlich – persönlich – nach vorne schauend

Manche Frauen wollen nach Ihrer Erkrankung nicht in eine Rehaklinik und suchen nach anderen Formen der Unterstützung auf dem Weg zurück in ihr normales (oder auch in ein „neues“) Leben. Das mammaLIFE-Programm bietet eine moderne und sinnvolle Alternative zu gängigen Reha- und Nachsorgeangeboten.

Herzstück des Programms ist die 3-wöchige mammaLIFE-Kur, in welcher der Grundstein für ein Leben mit Qualität gelegt wird. Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich Maßnahmen, die nachweislich die Krankheitsbewältigung, die Lebensqualität oder die Prognose von Frauen mit Brustkrebs verbessern können (z.B. Yoga, Achtsamkeitstraining, Bewegung,…). Die Kur findet im heilklimatischen Kurort Bad Tölz statt – in einem bewusst nicht-klinischen Umfeld und in kleinen, persönlich gehaltenen Gruppen. Im Anschluss an die Kur begleitet mammaLIFE@home die Frauen auf vielfältige Weise (App, telefonische Beratung,…) bei der Umsetzung ihrer Vorhaben im Alltag. Um dabei wirklich nachhaltige Erfolge zu erreichen, ist die Nachbetreuung auf einen Zeitraum von 6 Monaten ausgelegt. Weitere Informationen unter www.mammalife.de.

Die mammaLIFE-Kur ist eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Bei näheren Fragen zur Beantragung und zum Ablauf steht Ihnen das Team von mammaLIFE zur Verfügung:

mammaLIFE – MFG Bad Tölz e.V.
Leitung: Dr. Florian Wiedemann
Telefon: 08041-4484174
Email: info@mammalife.de
www.mammalife.de

Weitere Informationen

Vorträge von unseren Diplompatientinnen-Kongressen (nur für Mitglieder freigeschaltet)

2018 "Gemeinsam gesund werden: Die Mutter-Kind-Kuren" von Kathrin Spielvogel
2018 "Stressbewältigung in der Nachsorge: Das mammaLife Konzept" von Dr. Florian Wiedemann

links

"Onkologische Reha" auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung
"Ihr Wegweiser zu einer qualitätsgesicherten Reha-Einrichtung" auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung
"Verzeichnis der Reha-Servicestellen" auf der Seite von Reha-Mecklenburg-Vorpommern