BrustkrebswissenStudien & Forschung

Neues aus der Forschung

Wissenschaftler und Mediziner aus aller Welt suchen permanent nach neuen, erfolgversprechenden Strategien im Kampf gegen Brustkrebs. Sie arbeiten an der Verbesserung der Diagnosetechniken um Krebserkrankungen noch früher zu erkennen und noch genauer hinsichtlich der biologischen Beschaffenheit bestimmen zu können. Schließlich ist eine präzise Diagnostik Voraussetzung für die Auswahl der vielversprechendsten Therapieoptionen. Sie suchen zudem nach neuen, effektiven und möglichst schonenden Therapieansätzen sowie nach Möglichkeiten unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. 

Und so zeigen sich kontinuierliche und immer wieder sogar bahnbrechende Fortschritte im Kampf gegen Brustkrebs. Daraus dürfen wir Mut und Hoffnung schöpfen! Nachstehend haben wir für Sie interessante Neuigkeiten zusammengetragen.

Kongress-News

Zu den Kongress-News geht es hier.

Monatliche News

Herzschutz bei Krebspatientinnen mit Diabetes 2

April 2025


Aktuelle Forschungsergebnisse deuten auf eine deutlich herzschützende Wirkung von SGLT2-Inhibitoren bei KrebspatientInnen, die sich einer potentiell kardiotoxischen (herzschädigenden) Therapie unterziehen müssen. Darüber berichten mehrere Medien. 

So berichtet das Deutsche Ärzteblatt über eine aktuelle Meta-Analyse über 13 Studien mit insgesamt  88.273 PatientInnen. Diese kommt zu dem Schluss, dass SGLT2-Inhibitoren vor Herzerkrankungen, insbesondere vor Herzinsuffizienz, durch herzschädigende Chemotherapien schützen können. SGLT2-Inhibitoren sind Medikamente, die gegen Diabetes 2 gegeben werden. Diese Wirkstoffe werden auch Glifozine genannt. 

Besonders deutlich war dieser herzschützende Effekt bei Brustkrebspatientinnen, die mit Anthrazyklinen behandelt worden waren. Bei dieser PatientInnengruppe reduzierte sich das Risiko für einen herzbedingten Krankenhausaufenthalt um 99 %. Das Forscherteam fordert aufgrund dieser ermutigenden Ergebnisse weiterführende prospektive, randomisierte Studien zu diesem Thema.  

Eine andere, retrospektive Studie untersuchte, die herzschützende Wirksamkeit verschiedener SGLT2-Inhibitoren, nämlich von Empagliflozin, Dapagliflozin oder Canagliflozin. Darüber berichtet die Gelbe Liste Pharmindex.

Siehe hierzu nachstehende Artikel

04 2025 "SGLT2-Inhibitoren könnten Risiko für Herzinsuffizienz bei Krebserkrankungen senken" das Deutsche Ärzteblatt
03 2025 "Impact of sodium–glucose cotransporter-2 inhibitors on heart failure outcomes in cancer patients and survivors: a systematic review and meta-analysis" das European Journal of Preventive Cardiology
12 2024 "Herzschutz bei Krebspatienten mit Typ-2-Diabetes" das Deutsche Gesundheitsportal
10 2024 "SGLT2-Inhibitoren als Herzschutz bei Krebspatienten mit Diabetes" die Gelbe Liste Pharmaindex

Brustimplantate: Revisionsrisiko unabhängig vom Implantat-Typ

März 2025


Forschende der Klinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie am Universitätsklinikum Maastricht untersuchten anhand von Daten des australischen und des niederländischen Brustimplantatregisters das Revisionsrisiko bei Brustaufbau mit verschiedenen Brustimplantat-Typen. Revision bedeutet hier erneute Operation zur Entfernung, Austausch oder Neupositionierung des Implantats. 

Untersucht wurden folgende Implantat-Typen:

  • anatomisch geformte Polyurethan-Silikonimplantate
  • runde, texturierte Silikonimplantate
  • anatomisch geformte Silikonimplantate mit texturierter Oberfläche
  • runde, glatte Silikonimplantate

Im Ergebnis zeigte sich nach 5 Jahren für alle vier Implantat-Typen eine Revisionsrate von 6,3 %  beim Einsatz nach Mastektomie. Dabei waren Störfaktionen wie Alter, Strahlentherapie u.ä. bereits berücksichtigt.  

Unterschiede gab es bei den Revisionsgründen: Bei anatomisch geformten Silikonimplantaten mit texturierter Oberfläche, runden texturierten Silikonimplantaten, sowie anatomisch geformten Polyurethan-Silikonimplantaten führten am häufigsten Kapselfibrosen zu einer Revision. Bei runden glatten Silikonimplantaten waren es Fehlpositionierungen.

Diese Studie kann nach Auffassung der Autoren ein Fundament für künftige Studien zu Brustimplantaten sein. Weitere Studien sind auch aus Sicht von mamazone e.V. dringend nötig, um bei diesem wichtigen Thema für mehr PatientInnensicherheit zu sorgen.

Über diese Studie berichten mit nachstehenden Artikeln

02 21 "Brustrekonstruktion und -augmentation: Revisionsrisiko hängt nicht vom Implantattyp ab" das Deutsche Ärzteblatt
02 25 "Comparing International Revision Incidence of Commonly Used Breast Implants" in Jama Surgery

Metastasierter HR+ Brustkrebs: CDK4/6-Hemmer erst in der Zweitlinie erspart Nebenwirkungen

Februar 2025


CDK4/6-Hemmer sind Medikamente, die bei hormonabhängigem, HER2-negativem Brustkrebs gegeben werden, um die Wirksamkeit der Antihormontherapie zu verstärken / etwaige Resistenzen gegen die Antihormontherapie wieder aufzuheben.

Niederländische Forschende haben mit der Studie SONIA nun untersucht, welchen Unterschied es macht, ob in der metastasierten Situation ein CDK4/6-Hemmer bereits in der Erstlinie (zusätzlich zu einem Aromatasehemmer) oder in der Zweitlinie (zusätzlich zu Fulvestrant) gegeben wird. Erstlinie bedeutet gleich nach der Diagnose des metastasierten Mammakarzinoms, Zweitlinie erst wenn die Antihormontherapie nicht mehr ausreichend wirkt.

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 37,3 Monaten zeigten sich hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens sowie des Gesamtüberlebens ähnliche Ergebnisse für beide Vorgehensweisen. Patientinnen, die erst in der Zweitlinie den CDK4/6-Hemmer einnahmen, ersparten sich aber wegen des kürzeren Einsatzes der CDK4/6-Hemmer damit verbundene Nebenwirkungen.

Darüber berichten mit nachstehenden Artikeln

"CDK4/6-Inhibitoren in der Zweitlinie: Gleich wirksam, aber weniger Nebenwirkungen" das Ärzteblatt
"Early versus deferred use of CDK4/6 inhibitors in advanced breast cancer" nature
"Huge cost savings from more efficient use of CDK4/6 inhibitors in metastatic breast cancer reported in SONIA study" Netherlands Cancer Institute

Chemosensitivität variiert im weiblichen Monatszyklus

Januar 2025


Eine Forschergruppe des Netherland Cancer Institutes hatte im Mausmodell entdeckt, dass die Wirksamkeit von neoadjuvanten Chemotherapien besser war, wenn sie in der Follikelphase startete. Die Follikelphase ist die Phase vom 1. Menstruationstag bis zum Eisprung. Neoadjuvante Chemotherapien, die in der späteren Lutealphase, also der Phase vom Eisprung bis zum Beginn der nächsten Menstruation starteten, schnitten hingegen schlechter ab. Diese Beobachtung galt für jeweils gleichgeartete Mammakarzinome.

Eine sehr kleine retrospektive Studie an 30 Patientinnen mit HR+, HER2-neg Mammakarzinomen, sowie weiteren 25 Patientinnen mit TNBC bestätigten diese Beobachtung.

Erklärt werden könnte dies mit Veränderungen während des weiblichen Zyklus im Hinblick auf die Anzahl vorhandener Markophagen, dem Durchmesser von Tumorgefäßen und der Anzahl der Zellen, die sich in der sogenannten epithelial-mesenchymale Transition befinden (das ist ein bestimmter zellulärer Prozess). All dies kann die Chemosensivität beeinflussen.

Die Forschergruppe schließt daraus, dass weitere klinische Studien nötig seien um den optimalen Zeitpunkt für den Start der Therapie ausnutzen zu können, um das Ansprechen auf Chemotherapien zu verbessern.

Weitere Informationen:

"Zyklusphase beeinflusst Chemosensitivität von Mammakarzinomen" im Deutschen Ärzteblatt
"The oestrous cycle stage affects mammary tumour sensitivity to chemotherapy." Abstract auf der Seite des Netherland Cancer Institutes
"The oestrous cycle stage affects mammary tumour sensitivity to chemotherapy" in Nature

Kein erhöhtes Rezidivrisiko durch Immunsuppressiva

Dezember 2024


Eine aktuelle Metaanalyse über 31 Studien zeigte kein erhöhtes Rezidivrisiko bei Autoimmunerkrankten mit immunsuppressiver Therapie gegenüber Autoimmunerkrankten ohne eine solche Behandlung.

Einbezogen wurden Studien zu folgenden Autoimmunerkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Psoriasis und ankylosierende Spondylitis. Die eingesetzten Immunsuppressiva waren dabei TNF-Hemmer, Immunmodulatoren, kombinierte Immunsuppressa, Ustekinumab und Vedolizumab.

Weitere Informationen:

"Immunsuppression hat keinen Einfluss auf Krebsrezidive" auf der Seite MedWiss.online
"Risk of Cancer Recurrence in Patients With Immune-Mediated Diseases With Use of Immunosuppressive Therapies: An Updated Systematic Review and Meta-Analysis" auf der Seite National Library of Medicine

Riesenfortschritt bei der Therapie von metastasierten HER2+ Tumoren

November 2024


In einer aktuellen Pressemitteilung berichtet das LMU-Klinikum über Ergebnisse der Destiny-Breast12-Studie. In dieser Studie ging es darum die Wirksamkeit von Trastuzumab-Deruxtecan gerade auch bezüglich Hirnmetastasen zu untersuchen.

Hirnmetastasen sind bislang schwierig zu therapieren, doch die Ergebnisse dieser Studie sind äußerst vielversprechend. 

Insgesamt wurden 500 Teilnehmerinnen mit metastasiertem HER2+ Brustkrebs in zwei ca gleich große Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe mit und eine ohne Hirnmetastasen. Alle Teilnehmerinnen wurden mit Trastuzumab-Deruxtecan therapiert.

Nach einem Jahr waren 90 Prozent der Teilnehmerinnen noch am Leben, bei 70 Prozent waren die Hirntumore zurückgegangen und bei 60 Prozent gab es kein weiteres Tumorwachstum.

10 2024 "Riesenfortschritt in der Brustkrebsbehandlung" auf der Seite des LMU-Klinikums
09 2024 "Trastuzumab deruxtecan in HER2-positive advanced breast cancer with or without brain metastases: a phase 3b/4 trial" in naturemedicine
10 2024 "A Study of T-DXd in Participants With or Without Brain Metastasis Who Have Previously Treated Advanced or Metastatic HER2 Positive Breast Cancer (DESTINY-B12)" auf ClinicalTrials.gov

Neues zur medikamentösen Therapie von HER2+ Tumoren

Oktober 2024


Die Aphinity Studie untersucht die Behandlungsergebnisse, die durch die zusätzliche Gabe von Pertuzumab zu Trastuzumab und Chemotherapie bei HER2+ Tumoren erzielt werden. In diese Studie waren insgesamt ca 4.800 Patientinnen mit HER2+ Brustkrebs in der adjuvanten Situation eingeschlossen. Nach mittlerweile 8,4 Jahren medianer Nachbeobachtungszeit gibt es nun detaillierte Ergebnisse dieser Studie:

Es bestätigte sich weiterhin, daß die Zugabe von Pertuzumab zu Trastuzumab und Chemotherapie das iDFS (invasive disease-free survival), also das invasive krankheitsfreie Überleben, bei Frauen mit HER2+ Mammakarzinom verbessert. Dabei profitierten insbesondere Patientinnen mit Lymphknotenbefall von der zusätzlichen Gabe von Pertuzumab. Bei diesen wurde, anders als bei Patientinnen ohne Lymphknotenbefall, auch ein verbessertes Gesamtüberleben gezeigt, das statistisch signifikant war.

Der Hormonstatus der Patientinnen hatte keinen Einfluss auf den Behandlungserfolg.

Darüber berichtet die GBG (German Breast Group) in ihrem Artikel "Langfristiges Überleben im Fokus: Ergebnisse der APHINITY-Studie im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht"

Zum Artikel auf der Seite der GBG

Stillen nach Brustkrebs - kein Hinweis auf erhöhtes Rezidivrisiko

September 2024

 

Das Deutsche Ärzteblatt und ESMO Daily Reporter berichten über Studien die auf ESMO 2024 vorgestellt wurden und in denen keine Erhöhung des Rezidivrisikos nach einer Brustkrebserkrankung festgestellt wird. Die Studien bezogen sich sowohl auf Patientinnen mit BRCA Keimmutationen als auch auf Patientinnen, die an hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erkrankt waren.

Bezüglich BRCA-Trägerinnen wurde eine Studie des IRCCS Ospedale Policlinico San Martino in Genua vorgestellt, die 474 BRCA Trägerinnen, die nach einer Brustkrebserkrankung ein Kind bekommen hatten, einschloss. Von diesen 474 Frauen stillte jede vierte ihr Kind. Nach 7 Jahren konnte keine Erhöhung des Rezidiv- oder Überlebensrisikos bei den BRCA-Mutationsträgerinnen die stillten gegenüber denen die nicht stillten beobachtet werden.

Beim hormonrezeptor-positivem Brustkrebs wurden Daten aus der POSITIVE Studie herangezogen. Diese befasst sich mit Patientinnen, die Ihre Antihormontherapie mindestens 18 Monaten erhalten hatten und dann unterbrachen um schwanger zu werden. Von 317 Studienteilnehmerinnen, die mindestens ein Baby zur Welt gebracht hatten, stillten 62%. Das Rückfallrisiko war mit 3,6% bei den Frauen die stillten, ähnlich wie bei denen die nicht stillten mit 3,1%. Allerdings war die Nachbeobachtungszeit hier mit 2 Jahren noch relativ kurz.

"Stillen nach BRCA-positivem Brustkrebs ohne erhöhtes Rezidivrisiko" im Deutschen Ärzteblatt
"Breastfeeding after breast cancer is feasible and safe" auf ESMO Daily Reporter
"Studies Provide First Evidence That Breastfeeding after Breast Cancer Is Safe" auf ESMO.org

Sehen Sie dazu auch "ESMO 2024: Ist Stillen nach Brustkrebs möglich und ungefährlich?" auf dem Youtube Kanal von Brustkrebs Deutschland e.V.

Regelmäßige Aspirin-Einnahme mit geringerem ER+ Brustkrebsrisiko assoziert

August 2024


MedWiss.Online berichtet über eine Metaanalyse die am Cork University Hospital und dem University College Cork durchgeführt wurde. Diese untersuchte den Zusammenhang zwischen der Einnahme von Aspirin und einer etwaigen Reduktion des Brustkrebsrisikos.

Die Autoren der Studie kamen zu dem Ergebnis, dass Aspirin das Risiko für Östrogenrezeptor-positive Mammakarzinome signifikant senkte. Bei Östrogenrezeptor-negativen Mammakarzinomen galt dies nicht. Dabei kam es nicht auf die Dosis oder Dauer der Aspirin-Einnahme an, sondern auf die Häufigkeit der Tabletteneinnahme.

Allerdings ist die Einnahme von Aspirin nicht ohne Risiko (Blutungsrisiko). Deshalb seien weitere Studien notwendig um zu ermitteln, welche Dosis und Häufigkeit im Hinblick auf die Reduktion des Brustkrebsrisikos unter Berücksichtigung der Risiken durch die Aspirin-Einnahme optimal wären.

Anmerkung mamazone: Bislang wird wegen des oben genannten Sachverhaltes die prophylaktische Einnahme von Aspirin zur Senkung des Brustkrebsrisikos mehrheitlich abgelehnt. Allerdings ist dieses neue Forschungsergebnis für Frauen, die aus anderen Gründen regelmäßig Aspirin einnehmen sicher erfreulich.

"Regelmäßig Schmerzmittel, geringeres Brustkrebsrisiko" in MedWiss.online
"Prophylactic aspirin intake and breast cancer risk; A systematic review and meta-analysis of observational cohort studies" Abstract auf NIH National Library of Medicine

Adjuvante TNBC-Therapie: Ältere Patientinnen profitieren von anthracyclinfreier Chemotherapie

Juli 2024


Anthracyclinhaltigen Chemotherapien können kardiotoxisch wirken, also zu Herzschädigungen führen. Dies ist insbesondere für ältere Patientinnen von Bedeutung. 

Nun wurde auf dem diesjährigen Senologiekongress eine Studie des Universitätsklinikums Ulm vorgestellt, die die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Chemotherapien mit oder ohne Anthracyclinen bei insgesamt 221 älteren TNBC Patientinnen verglich. Alle Patientinnen waren über 65 Jahre alt und in der adjuvanten Situation.

Sie erhielten entweder

  • eine anthracyclinhaltige Chemotherapie: 3x Fluorouracil-Epirubicin-Cyclophosphamid, gefolgt von 3x Docetaxel (Anmerkung: Epirubicin ist ein Anthracylin) oder
  • eine anthracyclinfreie Chemotherapie: 6x Docetaxel-Cyclophosphamid

Es gab keinen signifikanten Unterschied in den beiden Gruppen hinsichtlich Überleben (Gesamtüberleben, krankheitsfreies Überleben, brustkrebsspezifisches Überleben, fernmetastasenfreies Überleben, lokales rezidivfreies Überleben).

Allerdings entwickelten signifikant mehr Patientinnen in der Gruppe mit der anthracyclinhaltigen Chemotherapie Nebenwirkungen vom Schweregrad 3 oder 4, als in der Gruppe, die die anthracyclinfreie Chemotherapie erhielten.

Darüber berichten das Deutsche Ärzteblatt und Onkologie heute

"Ältere TNBC-Patientinnen profitieren von adjuvanter anthracyclinfreier Chemotherapie" in Ärzteblatt.de
"Do we need anthracyclines for elderly patients with TNBC?" Abstract in Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2024 auf Thieme E-Journal
"Ältere TNBC-Patientinnen: Anthrazyklin-freie Schemata genauso wirksam, aber besser verträglich" in Onkologie heute

HER2+ Antikörpertherapie: PET/CT zeigt wann auf zusätzliche Chemotherapie verzichtet werden kann

Juni 2024


Das Deutsche Ärzteblatt berichtet in seinem Artikel  "PET/CT identifiziert Brustkrebs­patientinnen, die keine Chemotherapie benötigen" über die Phase-2-Studie PHERGain. Diese beschäftigte sich mit der Frage, ob bei Patientinnen mit HER2+ Tumoren unter bestimmten Voraussetzungen auf eine Chemotherapie verzichtet werden kann, wenn der Erfolg der neoadjuvanten Antikörpertherapie mittels PET/CT-Bildgebung kontrolliert wird.

Die Studie umfasste 356 Patientinnen mit HER2+ Tumoren, Stadium I bis IIIa in der adjuvanten Situation.

Eine Gruppe von 71 Frauen wurden von Anfang mit Antikörper- plus Chemotherapie behandelt. Die zweite Gruppe mit 285 Patientinnen erhielten zunächst nur die Antikörpertherapie ( Trastuzumab plus Pertuzumab).

Bei den Patientinnen dieser zweiten Gruppe wurde das Ansprechen auf die Antikörpertherapie vor der Operation mittels PET/CT-Bildgebung und zusätzlich später durch die pathologische Befundung des entfernten Tumors überprüft. Bei kompletter Remission wurde auf die Chemotherapie verzichtet. Dies war bei einem Drittel der Patientinnen der Fall.

Nach 3 Jahren war das Überleben in der Gruppe mit PET/CT-gesteuerter Therapiereduktion ebenso hoch wie in der Gruppe, die von Anfang an eine Chemotherapie erhalten hatte. Auch das erkrankungsfreie Überleben war in beiden Gruppen sehr hoch.

Zum Artikel unter Ärzteblatt.de
Zum Abstract

Tumorgewebe auf dem Chip: Neue Möglichkeiten für Zelltherapien und personalisierte Medizin

Mai 2024


Das BKFZ (Bayerische Krebsforschungszentrum) berichtet in seinem Artikel "Tumorgewebe auf dem Chip: Neue Möglichkeiten für Zelltherapien und personalisierte Medizin", dass Forschende des UKW (Universitätsklinikums Würzburg), des Fraunhofer Instituts für Zelltherapie und Immunologie mit seiner Außenstelle Würzburg und des Universitätsklinikums Tübingen ein sogenanntes Tumor-on-Chip-Modell aus Brustkrebszellen entwickelt haben.

Dieses komplexe 3D-Tumormodell simulierte die Mikroumgebung des Tumors. Zudem durchströmte den Chip ein künstlicher Blutersatz mit dem dem Tumor eine CAR-T-Zelltherapie zugeführt und Therapieansprechen sowie Nebenwirkungen beobachtet werden konnten. 

Weitere Forschung an dieser vielversprechenden Möglichkeit Wirksamkeit und Sicherheit einer CAR-T-Zelltherapie besser vorhersehen zu können sei notwendig.

Zum Artikel auf der Seite des BKFZ
Zum Abstract in Cell Stem Cell

Ribociclib plus Aromatasehemmer hilft bei frühem Brustkrebs

April 2024


In der NATALEE-Studie erhielten PatientInnen mit frühem HR-positivem, HER2-negativem Brustkrebs über 3 Jahre entweder eine Kombinationstherapie aus dem CDK4/6-Inhibitor Ribociclib und einem Aromatasehemmer oder eine Monotherapie mit einem Aromatasehemmer.

In der Zwischenauswertung dieser randomisierten Phase III Studie zeigte sich nun ein statistisch signifikanter Vorteil im invasiv krankheitsfreien Überleben bei der Kombinationstherapie aus Ribociclib und einem Aromatasehemmer gegenüber einer Monotherapie mit einem Aromatasehemmer.  Das bedeutet, dass es hier einen Vorteil im Hinblick auf ein erneutes Entstehen oder sich Ausbreitens des Brustkrebses (invasives Karzinom) gab. Nicht berücksichtigt sind dabei etwaige Krebsvorstufen (non-invasive Karzinome).

Weitere Informationen:

04 2024 "Kombinationstherapie hilft bei frühem Brustkrebs" auf der Seite des Uniklinikums Erlangen
03 2024 "Auch beim frühen Brustkrebs ist Ribociclib von Nutzen" im Deutschen Ärzteblatt
03 2024 "Ribociclib plus Endocrine Therapy in Early Breast Cancer" im New England Journal of Medicine

Forschungsarchiv

Ältere monatliche News der Rubrik "Neues aus der Forschung" finden Sie in unserem Forschungsarchiv