BrustkrebswissenNachsorge, Reha & Finanzhilfen

Checkliste

Mögliche Beeinträchtigungen der Teilhabe bei Brustkrebspatientinnen

Auch wenn die Behandlungsmethoden heutzutage deutlich schonender sind als noch vor Jahren, können dennoch langfristige Schäden auftreten, die Sie bei der Teilhabe am üblichen, altersgemäßen Leben behindern.

Nachstehend haben wir für die gängigsten Brustkrebstherapien exemplarisch Folgeschäden aufgelistet, die teilweise auch langfristig auftreten können, aber natürlich nicht müssen.

Sollten Sie betroffen sein, empfiehlt es sich im Antrag auf Feststellung der Behinderung zu den jeweiligen Krankheitsbildern auch die daraus resultierenden Einschränkungen zu benennen.

Beispiel Polyneuropathie in den Beinen:
Wenn aufgrund der Polyneuropathie eine Gangunsicherheit besteht, sollte auf diese Gangunsicherheit hingewiesen werden, denn letztlich ist die Gangunsicherheit die Einschränkung im Alltag auf die es bei der Festlegung des GdB ankommt. 

Diagnose/Operation

  • Lymphödeme (z.B. resultierende Einschränkungen der Beweglichkeit des betroffenen Arms)
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Rezidivierende Depression
  • Libidoverlust und Störungen des Sexuallebens
  • Bleibende Narbenschmerzen mit Spannungsgefühlen (dauerhafte Schmerztherapie erforderlich)
  • Bleibende Taubheitsgefühle oder Berührungsempfindlichkeiten im Operationsbereich
  • Langfristige Bewegungseinschränkungen
  • Dysbalance des gesamten Skeletts durch Schonhaltung nach Brustamputation und Haltungsprobleme

Chemotherapie

  • Chronische Müdigkeit (Fatigue)
  • Depression
  • Diabetes
  • Beeinträchtigung bzw. vorzeitige Beendigung der Fruchtbarkeit
  • Anämie
  • Nervenschädigungen wie etwa Empfindungsstörungen, Kribbeln, Schmerzen oder Taubheitsgefühl in Armen und Beinen (Polyneuropathien)
  • Osteopenie/Osteoporose
  • Dauerhafte Schädigungen des Herzens
  • Dauerhafte Beeinträchtigung des Knochenmarks
  • Zweitkrebserkrankung

Anti-HER2-Therapie

  • Chronische Müdigkeit (Fatigue)
  • Wasseransammlungen im Gewebe
  • nervliche Missempfindungen
  • Bluthochdruck
  • Belastungsatemnot
  • Schlaflosigkeit, Depressionen
  • Herzmuskelschwäche und Herzleistungsverringerung

Strahlentherapie

  • Chronische Müdigkeit (Fatigue)
  • Hautverdünnungen (Atrophien)
  • Anämie
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Strahlennekrose
  • Gefäßverengungen und Narbenbildung (Fibrosierung) im Bindegewebe, Verhärtungen im Unterhautfettgewebe, dauerhafte Verfärbungen der Haut
  • Verkleinerung und/oder Verfestigung der Brust
  • Lymphödem
  • Lungenfibrose
  • Dauerhafte Schädigungen des Herzens
  • Dauerhafte Beeinträchtigung des Knochenmarks
  • Zweitkrebserkrankung

Antihormonelle Therapie

  • Klimakterisches Syndrom - (vegetativ: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schwindel, Kopfschmerzen; psychisch: Schlaflosigkeit, Depression, Reizbarkeit, Nervosität, Antriebsarmut, Konzentrationsschwäche; organisch: Organinvolution, Stoffwechselveränderungen)
  • Dauerhafte Gelenk-und Knochenschmerzen
  • Fibromyalgien
  • Depression
  • Osteopenie/Osteoporose
  • Scheidentrockenheit als Symptom der Schleimhautatrophie (daraus resultierende Beeinträchtigung des Sexuallebens)
  • Trübungen der Augenlinse
  • Netzhautveränderungen
  • Gefahr der Entwicklung von venösen Thromboembolien

Bisphosphonat-Therapie

  • Gefahr der Entwicklung einer Kieferosteonekrose