Neue Studien am Start Auf dieser Seite weisen wir auf Studien hin, die neu gestartet sind. Diese Liste ist sicher nicht vollständig, es gibt ja erfreulicherweise sehr, sehr viele Studien zum Thema Brustkrebs. Wenn Sie an einer Studienteilnahme interessiert sind, lohnt es sich deshalb immer bei Ihrem Ärzteteam nachzufragen, ob es aktuell eine Studie gibt, für die Sie die Einschlusskriterien erfüllen. Zusätzlich können Sie natürlich auch gezielt in den verschiedenen Studienregistern "stöbern". September 2024: Momentum-Registerstudie Molekularbiologische Ursachen für Therapieresistenzen besser verstehen Momentum - Molecular Mechanisms of Therapy resistant breast cancer, ist eine prospektive, nicht-interventionelle Registerstudie mit integrierter Biomaterialsammlung. Ziel der Studie ist es besser zu verstehen, welche molekularbiologischen Mechanismen zu einem schlechten Ansprechen oder zu einem plötzlichen Nicht-Mehr-Ansprechen von ursprünglich wirksamen Therapien führen. Die Studie richtet sich an Patientinnen mit Brustkrebs, die nicht oder nicht mehr ausreichend auf ihre Therapie ansprechen. Im Rahmen der Studie werden neben klinischen Daten auch Tumor- und Blutproben der Patientinnen ausgewertet, die ohnehin im Rahmen der Diagnostik anfallen. Detaillierte Informationen zur Studie finden Sie hier auf der Seite der German Breast Group. Einen Foliensatz zur Momentum-Studie gibt es hier. August 2024: Bruna+ Brustkrebsnachsorge bei türkeistämmigen Frauen: Einflussfaktoren der Inanspruchnahme Ziel der BruNa+ Studie (BruNa steht für Brustkrebs-Nachsorge) ist es, besser zu verstehen wie türkeistämmige Frauen die Brustkrebsnachsorge erleben und in Anspruch nehmen und welche Verbesserungsmöglichkeiten es für diese Patientinnengruppe bei den Nachsorgeangeboten geben könnte. Die Studie setzt sich aus verschiedenen Elementen, wie beispielsweise Gesprächen mit türkeistämmigen Patientinnen, Datenanalysen, sowie Workshops mit nachsorgenden ÄrztInnen zusammen. Weitere Informationen zur BruNa+ Studie finden Sie hier auf der Seite der Universität Bielefeld. Eine genau Beschreibung des BruNa+ Studiendesigns finden Sie hier. Juli 2024: Eternity-B Register Langfristige Ergebnisse aus früheren Therapiestudien erfassen ETERNITY-B ist eine prospektive und retrospektive, internationale, multizentrische, nicht-interventionelle Beobachtungsstudie zur Erfassung von Langzeitergebnissen aus Studien zu Brustkrebs im Frühstadium. Im allgemeinen beruhen Behandlungempfehlungen auf Studien mit einer relativ kurzen Nachbeobachtungszeit. Mit dieser Studie sollen zusätzlich die langfristigen Behandlungsergebnisse, die sich erst nach dem Ende der üblichen Nachbeobachtungszeit zeigen, ermittelt werden. Ziel ist es dadurch ein besseres Verständnis für die Wirksamkeit, aber auch Spätfolgen und die langfristige Lebensqualität der geprüften Behandlungsstrategien zu erlangen. Es gibt bereits ein Register für die Erfassung langfristiger Therapieergebnisse bei Studienteilnehmerinnen (GBG 071), das aber nur deutschen Partnern zur Verfügung steht. Mit ETERNITY-B wird nun ein ähnliches, aber internationales Register aufgebaut. Diese Studie richtet sich an Frauen, die an bestimmten klinischen GBG-Studien (German Breast Group Studien) zur Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium teilgenommen haben (zunächst an Teilnehmerinnen der PENELOPE B-Studie für Standorte außerhalb Deutschlands, später auch an Teilnehmerinnen der Studie SASCIA oder GeparPiPPa). Weitere Informationen zur Eternity-B Studie finden Sie hier auf der Seite der GBG Juni 2024: US-Elasto Studie Vergleich Aussagekraft Ultraschall-Elastographie versus MRT zur Differenzierung benigner und maligner Brustläsionen Bislang werden bei Frauen mit unklarem Mammographie- und Ultraschallbefund MRTs zur weiteren Abklärung angefertigt. Diese haben eine äußerst hohe Sensitivität und können dadurch Tumore einerseits sehr gut aufspüren, andererseits aber auch falsch positive Ergebnisse zeigen. Zudem sind MRTs zeitaufwendig und teuer. Mit dieser Studie untersucht das Universitätsklinikum Radiologische Klinik Tübingen, ob die Ultraschall-Elastographie eine ähnlich hohe Aussagekraft bei der Differenzierung gut- und bösartiger Brustläsionen hat wie das MRT. Läsion bedeutet hier eine tumorverdächtige Gewebeveränderung. Die Ultraschall-Elastographie ist ein spezielles Ultraschallverfahren bei dem der Untersucher mit dem Schallkopf leichten bis moderaten Druck ausübt. Dabei werden Gewebeverformungen und Gewebehärte gemessen. Die Gewebehärte der Brustläsion wird mit der des normalen Brustdrüsengewebes verglichen. In vergangenen Studien zeigte die Elastographie eine hohe Spezifität und Sensitivität und war der Mammographie und konventionellen Sonographie überlegen. Ziel der Studie ist es zu prüfen, ob die Ultraschall-Elastographie eine ähnlich hohe Sensitivität und Spezifität wie das MRT hat und somit eine Alternative zum MRT in der Tumordiagnostik sein könnte. Die Studie richtet sich an Frauen, die in den letzten 4 Wochen ein Brust-MRT erhalten haben und deren Befund (benigne oder maligne) durch eine Biopsie histologisch gesichert ist oder in Mammographie und Sonographie bildmorphologisch eindeutig benigne ist. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt finden Sie hier auf der Seite des DRKS (Deutsches Register Klinischer Studien) Mai 2024: 4D Picture Umfragestudie zur Entscheidungsfindung in der Krebsbehandlung KrebspatientInnen müssen oft in kurzer Zeit wichtige Entscheidungen bezüglich Ihrer Behandlungsoptionen treffen, die sich auf Lebensqualität und Überleben auswirken. Diese anonyme Fragebogenstudie richtet sich an PatientInnen, die innerhalb der letzten 3 Jahre eine Krebstherapie erhalten haben oder derzeit noch erhalten. Ziel der Studie ist es ein besseres Verständnis für die Einstellungen und Erfahrungen von PatientInnen während der Krebstherapie zu erlangen. Die Ergebnisse dieser Studie fließen in das EU geförderte 4D Picture Projekt ein, das KrebspatientInnen mit dem Hilfsmittel Metro Mapping die Entscheidungsfindung erleichtern soll. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt finden Sie hier auf der Seite der Charite-Universitätsmedizin-Berlin April 2024: BREVITY-02 RNA Disruption Assay (RDA) - Breast cancer Response EValuation for Individualized TherapY-02 In dieser Studie wird geprüft, ob ein neu entwickelter Test, der sogenannte RNA Disruption Assay (RDA-Test), zuverlässig vorhersagt, bei welcher Patientin die angewandte neoadjuvante Chemotherapie wirksam ist und bei welcher nicht. Falls sich der Test als zuverlässig erweist, könnte er in Zukunft dafür verwendet werden, die eingesetzten Chemotherapeutika individuell auf die jeweilige Patientin abzustimmen. Medikamente auf die die Patientin nicht anspricht könnten dann schnell gegen besser wirkende ausgetauscht werden. Dies würde helfen den Behandlungserfolg zu sichern. Zudem könnten Nebenwirkungen von Chemotherapien, von denen die Patientin vermutlich nicht profitieren würden, vermieden werden. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt finden Sie hier auf der Seite des bayerischen Krebsforschungszentrums und hier auf der Seite ICTRP (International Clinical Trial Research Platform) März 2024: Better Care Studie zur bedarfsadaptierten und individualisierten Versorgung von PatientInnen nach der Therapie von primären Brustkrebs Diese Studie richtet sich an PatientInnen nach Therapie von primären Brustkrebs. Die TeilnehmerInnen werden in eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt. In der Kontrollgruppe findet die übliche Nachsorge statt. In der Interventionsgruppe ist zusätzlich eine Vernetzung ihres Behandlungsteams aus verschiedenen Fachrichtungen sowie zusätzliche Gespräche und die Möglichkeit unterstützender Apps vorgesehen. Ziel dieser Studie ist es, bedarfs- und risikoadaptierte Nachsorge zu entwickeln und zu prüfen. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt finden Sie hier. Februar 2024: ILC-Registerstudie ILC ist englisch und steht für Invasive Lobular Carcinoma, also für das invasive lobuläre Mammakarzinom. Das invasiv lobuläre Mammakarzinom ist eine besondere Art von Brustkrebs. Diese Art unterscheidet sich sowohl im Aussehen als auch im Verhalten und immer wieder auch im Verlauf der Erkrankung von dem sogenannten invasiv duktalen oder no special type (NST) Brustkrebs. Aufgrund dieser Unterschiede gibt es mittlerweile bereits erste Ansätze, Patientinnen, die an einem invasiv lobulären Brustkrebs erkrankt sind, anders zu behandeln als Patienteninnen mit einem NST Karzinom. Ziel dieser Registerstudie ist es, Krankheitsverläufe von invasiv lobulären Mammakarzinomen zu vergleichen, um somit langfristig zu einer besseren und früheren Risikoeinschätzung zu kommen. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt finden Sie hier auf der Seite der Berliner Charité. Januar 2024: ODELIA-Projekt ODELIA ist ein neues Forschungsprojekt zur Gründung eines Konsortiums für dezentrale medizinische künstliche Intelligenz (Open Consortium for Decentralized Medical Artificial Intelligence). Ziel dieses Projekts ist es Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen durch sogenanntes "Schwarmlernen", also ohne die Weitergabe von persönlichen Patientendaten, zu trainieren. Im Rahmen von ODELIA wird ein KI-Algorithmus zur Unterstützung von Radiologen bei der korrekten Interpretation von Brust-MRTs entwickelt. Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt "ODELIA-Projekt - KI-Brustkrebsfrüherkennung" in unserem mamazone MAG 12 2023 S. 27 "Neues Forschungsprojekt ODELIA: Revolutionierung der Künstlichen Intelligenz im Gesundheitswesen durch Schwarmlernen" auf der Seite Uniklinik RWTH Aachen "ODELIA is transforming healthcare by establishing a first-of-its-kind pan-European open source swarm learning network for medical AI" auf der Seite ODELIA Dezember 2023: PADMA In dieser Phase IV Studie wird die Behandlung mit dem CDK 4/6 Inhibitor Palbociclib plus endokriner Therapie im Vergleich zu einer Chemotherapie (mit oder ohne anschließender endokriner Therapie) bei metastasiertem, HER2-negativem, Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs in der Real-World-Situation evaluiert. Gesucht werden BrustkrebspatientInnen mit HER2-negativem, Hormonrezeptor-positivem, metastasiertem Brustkrebs. Weitere Informationen und Details zu den genauen Einschlusskriterien dieser Studie finden Sie auf der Seite der GBG (German Breast Group). November 2023: BCP-Breast Cancer in Pregnancy In dieser Registerstudie sollen die Auswirkungen von Brustkrebstherapien, die während einer Schwangerschaft durchgeführt wurden, auf Mutter und Kind untersucht werden. Gesucht werden schwangere Brustkrebspatientinnen sowie für die Kontrollgruppe Brustkrebspatientinnen, die jünger als 40 Jahre sind. Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie auf der Seite der GBG (German Breast Group). Oktober 2023: BMBC - Registerstudie zu Hirnmetastasen bei Brustkrebs Die BMBC (Brain Metastases in Breast Cancer Network Germany) Registerstudie soll dazu beitragen das Verständnis der Biologie von Hirnmetastasen beim Mammakarzinom verbessern. Dazu werden Daten über Erkrankungsverläufe von Brustkrebspatientinnen mit Hirnmetastasen erhoben. Weitere wissenschaftliche Projekte sind geplant, um die Ursachen für die Entstehung von Hirnmetastasen zu besser verstehen und damit künftig bessere Therapien anbieten zu können. Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie auf der Seite der GBG (German Breast Group). Diese Studie wurde auf dem 42. Jahreskongress für Senologie ausgezeichnet. Einen Artikel dazu finden Sie hier September 2023: BRCA-P-Studie Brustkrebs-Präventionsstudie für BRCA1 Trägerinnen Die BRCA-P-Studie untersucht, ob mit der Anwendung des Wirkstoffs Denosumab eine sichere und wirksame Option zur Vorbeugung von Brustkrebs für Frauen mit einer BRCA1-Mutation zur Verfügung steht. Teilnehmen können Frauen im Alter von 25 bis 55 Jahren mit BRCA1 Genmutation und nicht vorsorglich entferntem Brustdrüsengewebe. Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie auf der Seite des Uniklinikums Köln. Juli 2023: Angehörigen-Online-Studie ANKER Erhebung von Belastungen und Unterstützungsbedarf an Selbsthilfeangeboten für Angehörige krebskranker Menschen (ANKER) Mit dieser Fragebogenstudie möchte man herausfinden, welche Belastungen Angehörige von Krebserkrankten erleben, welche neuen Aufgaben sie übernehmen, wie sich die neue Lebenssituation auf die Beziehung zu dem erkrankten Angehörigen auswirkt und welche Unterstützung sie benötigen oder ob sie Angebote aus der organisierten Selbsthilfe nutzen. Teilnehmen können Eltern, Partner oder erwachsene Kinder von Krebserkrankten. Die Teilnahme dauert ca. 30 Minuten und ist anonym. Weitere Informationen zu dieser Studie des Universitätsklinikums Freiburg / Comprehensive Cancer Center Freiburg finden Sie hier. Mai 2023: Online-Studie "Zusammen ist man weniger allein?!" Mit dieser Fragebogenstudie möchte man herausfinden, welche Art von Unterstützung für Menschen mit und nach Krebs hilfreich ist, welche Erfahrungen diese Menschen mit Selbsthilfe machen bzw. warum sie Angebote einer Selbsthilfegruppe möglicherweise nicht in Anspruch nehmen. Teilnehmen können Personen ab 18 Jahren mit oder nach einer Krebserkrankung. Erfahrung mit Selbsthilfeangeboten ist nicht notwendig. Die Teilnahme dauert ca. 15 Minuten und ist vollständig anonym. Weitere Informationen zu dieser Studie des Universitätsklinikums Freiburg / Comprehensive Cancer Center Freiburg finden Sie hier. Feb 2023: Die GenPNP - Studie GenPNP - Polyneuropathie: Führt die Krebstherapie zu Sensibilitätsstörungen an den Genitalien bei Brust- und Ovarialkrebspatientinnen? Patientinnen die an „Brustkrebs“ oder „Ovarialkrebs“ leiden und bei denen durch die medizinische Therapie dieser Erkrankung eine Polyneuropathie entstanden ist, kommen Sie für diese anonyme Online-Studienteilnahme in Frage. Ziel der Studie ist es abzuschätzen ob, und wenn ja wie häufig, Krebstherapien mit Nervenschädigungen der Genitalien, also einer Polyneuropathie, einhergehen. In weiteren Schritten sollen dadurch Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden, die die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden der Patientinnen verbessern. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier. Jan 2023: Survive Studie SURVIVE - Standard Surveillance versus Intensive Surveillance in Early Breast Cancer Die SURVIVE –Studie, untersucht, ob Patientinnen von einer Intensivierten Nachsorge profitieren. Im Studienarm für die Intensivierte Nachsorge wird bei den Patientinnen zusätzlich zur Standardnachsorge das Blut auf Tumormarker, Tumorzellen und Tumor-DNA untersucht. Bei auffälligen Befunden folgt darauf eine bildgebende Diagnostik. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier Dez 2022: Die MERLIN-Studie MERLIN - Müdigkeit und Erschöpfung Rechtzeitig erkennen und LINdern MERLIN ist eine Studie zur Entwicklung eines Patienten-orientierten und effektiven Fatigue-Screenings, die das Uniklinikum Heidelberg und das DKFZ durchführen. Sie richtet sich an PatientInnen, die innerhalb der letzten vier Wochen mit einer Krebstherapie begonnen haben oder bei denen ein Therapiebeginn geplant ist. Die TeilnehmerInnen werden zu unterschiedlichen Terminen gebeten online Fragen zu beantworten. Die Studienteilnahme erstreckt sich insgesamt über 18 Monate. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier. Nov 2022: WAVES-Studie WAVES - Wechselseitiger Patienten-Arzt-Austausch in der Versorgung bei Brustkrebs mit dem Ziel der gemeinsamen Erarbeitung neuer Patienten-orientierter Strukturen WAVES ist ein gemeinsam von Patientenvertreter:innen und Ärzt:innen initiiertes Projekt im Rahmen des Verbundes des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF). Sie werden nach Ihrer persönliche Einschätzung hinsichtlich der erlebten Kommunikation mit Ihren Behandler:innen bzw. Patient:innen im Rahmen der Brustkrebsdiagnose und -behandlung befragt. Langfristig soll auf Basis dieser Studie eine Patient:innen-zentrierte und dem Zeitmanagement von Ärzt:innen gerecht werdende Versorgung von Brustkrebs-Patient:innen erarbeitet werden. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier Lesen Sie hierzu gerne auch "Aufruf zur Teilnahme: Die Waves-Studie" im mamazone MAG vom Juni 2023 Seite 27