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Bisphosphonate

Wenn Brustkrebs und seine Behandlung auf „die Knochen geht“

Bisphosphonate werden in der Regel bei Patientinnen eingesetzt, bei denen der Brustkrebs bereits Metastasen in den Knochen gebildet hat. In zahlreichen Studien hat sich der Einsatz von Bisphosphonaten aber bereits schon zu einem früheren Zeitpunkt, nämlich in den ersten Jahren nach der Operation, als sinnvoll und rückfallhemmend erwiesen.

Die antihormonellen Therapien gehen "auf die Knochen". Durch die Behandlung mit Bisphosphonaten können Schmerzen reduziert, Knochenbrüchen vorgebeugt und eine behandlungsbedingte Osteoporose abgewehrt werden.

Zubeissen auch unter Bisphosphonatbehandlung!

Vorbeugende Maßnahmen gegen Kieferosteonekrose

Bisphosphonate werden sowohl zur Aufrechterhaltung der Knochenstabilität (Osteoporose), als auch zur Behandlung von Knochenmetastasen infolge einer Tumorerkrankung eingesetzt. Sie sind im allgemeinen gut verträglich, jedoch kann in einigen Fällen eine belastende Nebenwirkung auftreten, die Kieferosteonekrose.

Wesentlichen Einfluss auf das Auftreten einer Kieferosteonekrose haben u.a. die Zahngesundheit und eine sorgfältige Mundhygiene.

Laufzettel Bisphosphonate


Vor Therapiebeginn mit Bisphosphonaten wird deshalb ein zahnärztliches Konsil mit genauer Erfassung des Zahnstatus und wenn erforderlich, eine Gebisssanierung empfohlen. Auch die Anleitung zu einer geeigneten und notwendigen Mundhygiene wird angeraten.

Unter dem untenstehenden Link erhalten Sie einen Fragebogen zur Vorlage bei Ihrem Bisphosphonate verordnenden Arzt bzw. bei Ihrem Zahnarzt. Dieser enstand auf Grundlage der Version von Prof. Götz (im Auftrag der DKG).

Um Ihren Ärzten die Arbeit zu erleichtern und die Lesbarkeit zu verbessern, haben wir den Fragebogen so gestaltet, dass er am Bildschirm ausgefült werden kann. Ausserdem besteht er aus zwei Seiten, die von jeweils einem der beteilgten Ärzten ausgefüllt werden kann.
Laufzettel Bisphosphonate Stand 2016

Hinweis:
Mittlerweile gibt es einen aktuelleren Laufzettel: "2019 AGSMO-Laufzettel 2019: Überweisung / Konsil vor antiresorptiver Therapie des Knochens (Bisphosphonate, Denosumab)"

Zahnimplantat während oder nach Bisphosphonattherapie?

Die Therapie mit Bisphosphonaten kann eine Kontraindikation für ein Zahnimplantat sein. Insbesondere wenn Sie intravenös Bisphosphonate erhalten oder erhalten haben, kann Ihr Risiko für eine Kiefernekrose nach Zahnimplantation deutlich erhöht sein. Deshalb ist es äußerst wichtig Ihren Zahnarzt  auf Ihre Bisphosphonattherapie hinzuweisen, wenn Sie eine Zahnimplantation erwägen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt / Kieferchirurgen umfassend über das in Ihrem individuellen Fall zu erwartende Risiko für eine etwaige Kiefernekrose aufklären und auch bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten eines Zahnersatzes (Brücke, Implantat etc) beraten.

Last but not least

Es gibt mit dem Denosumab-Antikörper auch eine zielgerichtete Therapie gegen Knochenmetastasen. Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Zielgerichtete Therapien gegen Knochenmetastasen.

Weitere Informationen

Vorträge von unseren Diplompatientinnen-Kongressen (nur für Mitglieder freigeschaltet)

2022  "Das ewige Thema Bisphosphonate - wie lange sinnvoll?" von Prof. Dr. med. Ingo Diel

Links

08 2022 "Bisphosphonate und Denosumab bei Krebs: Knochen-stabilisierende Therapie. Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen" auf der Seite des Deutschen Krebsinformationsdienstes
01 2020 "Leitlinienverständlich erklärt: S3-Leitlinie „Zahnimplantate bei medikamentöser Behandlung mit Knochenantiresorptiva – inklusiv Bisphosphonate“ in der ZZI - Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie
09 2019 "Implantate bei Antiresorptiva-Patienten" auf der Seite von ZMK - Zahnheilkunde Management Kultur
04 2019 "Prävention, Diagnose und Management von Kieferosteonekrosen (ONJ) während einer osteoprotektiven Therapie onkologischer Patienten" auf der Seite ZMK (Zahnheilkunde Management Kultur)
12 2018 Leitlinie des AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) zum Thema "Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose (AR-ONJ)"